Schirmherrin von EDENerdig Esther
Weber:
"Genau dort im
Garten Eden waren wir noch alle gleich, erst
danach ging die Aus- und Abgrenzung los."
Esther
Weber hat schon einiges erlebt. Als Kind und
Jugendliche ist sie sportbegeistert, turnt,
tanzt Ballett, spielt Tennis. 1983 hat die
damals 15-jährige einen Autounfall und ist
seitdem querschnittsgelähmt.
Sie studiert Lehramt, wird Mutter einer
Tochter und eines Sohns und macht weiter
Sport: Leichtathletik und Fechten im
Profibereich. Mehrfach wird sie Deutsche
Meisterin und holt im Rollstuhlfechten
Bronze, Silber und Gold bei den Europa- und
Weltmeisterschaften sowie den Paralympics.
2004 beendet sie ihre Sportkarriere und
absolviert ein BWL-Studium.
"Ausgezeichnete" Frau
Esther Weber erhält vielfache
Auszeichnungen, unter anderem dreimal das
Silberne Lorbeerblatt und den Preis des
Bundesministers des Inneren für Toleranz und
Fair Play im Sport für besondere Dienste. In
Emmendingen wird eine
Körperbehindertenschule nach ihr benannt, in
der sie sich engagiert. Jetzt wird sie auch
noch Schirmherrin von EDENerdig:
„Es ist so klasse, dass
EDENerdig einfach nur versucht aufzuklären.
Da sind keine bösen oder gar belehrenden
Worte notwendig, sondern hin und wieder nur
eine Spitzfindigkeit, damit der Leser
versteht und ein kleines Gefühl für die so
besonderen Herausforderungen im Leben eines
Menschen mit Handicap bekommt“ erklärt
Esther Weber den Grund für ihre
Unterstützung der Initiative. „Und mir
gefällt der Name. Wie gelungen! EDENerdig,
denn genau dort im Garten Eden waren wir
noch alle gleich, erst danach ging die Aus-
und Abgrenzung los.“
Hindernisse in christlichen
Kreisen
Diese Ausgrenzungen kennt Esther
Weber auch aus ihrem Alltag. Zum Beispiel,
wenn beim Abendmahl in manchen
Kirchengemeinden alle im Altarraum stehen,
nur sie als Rollstuhlfahrerin muss unterhalb
der Stufen bleiben und somit getrennt von
den anderen. „Nicht gerade ein Bild der
Gemeinschaft und Einheit“, betont sie.
Doch auch die
zwischenmenschlichen Barrieren nerven sie.
Am Anfang ihrer „Rolli-Karriere“ wurden ihr
ganz häufig Traktate über Heilung in die
Hand gedrückt. „Ich bin nicht krank, ich
benötige lediglich das Hilfsmittel oder
früher das Sportgerät Rollstuhl, um mich zu
bewegen“, stellt sie klar. „Ich finde, dass
in christlichen Kreisen angefangen werden
darf, uns Rollis so anzunehmen, wie wir
sind.“
Ihr gefällt vor allem
nicht, wenn zum Beispiel in Fürbitten ganz
pauschal bei den „Menschen am Rande der
Gesellschaft“ die „Behinderten“ mit
abgekanzelt werden. „Ja, es gibt ganz viele
Menschen mit Handicap, die alleine sind oder
sich alleine fühlen. Aber viele sind auch
bestens in ihrem sozialen Umfeld
eingebettet.“
Was man besser machen kann
Dabei könnte alles so einfach sein.
Esther Weber meint, dass Jesus Christus für
uns das beste Vorbild ist, wenn es im
Inklusion geht: „Jesus ist eigentlich immer
gegen den Strom geschwommen. Da ging es nie
um das Ansehen einer Person. Er hat sich
immer für den Menschen eingesetzt und keine
Unterschiede, ob Frau Mann, Alt Jung, mit
oder ohne Handicap gemacht. Er hat Inklusion
gelebt.“
Das wünscht sie sich auch von Christen:
„Einfach anpacken, wo Hilfe notwendig ist.
Aufmerksam und rücksichtsvoll im Leben
sein.“ Und das nicht nur im Bezug auf
Menschen mit Handicap: „Das fängt schon
damit an, ein Tür aufzuhalten, etwas
Runtergefallenes aufzuheben oder an der
Einkaufskasse helfen, anstatt genervt zu
sein, wenn es länger dauert.“
Barrierenabbauen heißt für Esther Weber, den
anderen akzeptieren und respektieren.
Warum überhaupt
Barrierefreiheit?
„Ein barrierefreies Umfeld ist
einfach notwendig und die Grundlage, dass
ALLE zurechtkommen können“, erklärt sie.
Baulich betrachtet meint sie damit auch
Menschen mit Rollatoren, Kinderwagen,
Koffern. „Mir ist klar, dass es besonders
bei alten Gebäuden nicht immer gelingt,
Barrierefreiheit zu schaffen, aber mit
Offenheit kann so manches Hindernis aus dem
Weg geräumt werden.“ Bei Neubauten ist sie
dagegen nicht sehr kompromissbereit. „Denn
gut geplant und mitgedacht können bauliche
Barrieren generell vermieden werden.“
Sie ist auch der Meinung,
dass besondere und außergewöhnliche
Situationen manchmal besondere und
außergewöhnliche Ausnahmen brauchen.
„Christen haben doch immer wieder die
Freiheit, etwas neu zu überdenken und zu
entscheiden. Da wünschte ich mir viel mehr
Christen, die wie Jesus gegen den Strom
schwimmen und „Mumm“ haben.“ So wie bei
EDENerdig: „Mir gefällt die ganze Art und
Weise und vor allem der Charme, wie
EDENerdig so treffend Situationen mit
Rollifahrern, Fußgängern, Kinderwagen,
Hunden beschreibt. Und in vielen Geschichten
des Blogs finde auch ich mich wieder.“
Und wir von EDENerdig freuen
uns über deine Unterstützung, Esther! Danke.
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