„Im Grunde sind alle Menschen behindert, der Vorzug von uns Behinderten allerdings ist, dass wir es wissen.“ (Wolfgang Schäuble)

Zwischenmenschliche Barrieren


Wenn man genauer hinsieht, hat jeder Mensch eine Einschränkung, mit der er leben muss. Ist es keine körperliche, psychische oder geistige Behinderung oder gehört er keiner anderen Randgruppe an, ist er vielleicht arbeitslos, geschieden, verwitwet, einsam, überfordert …

Einstellungssache: Deshalb ist die Haltung gegenüber Menschen, die zunächst „anders“ erscheinen, wichtig: Lassen Sie erst gar kein Helfer-Opfer-Gefälle entstehen. Ein Mensch mit Handicap muss nicht gerettet und ständig umsorgt werden. Begegnen Sie ihm auf Augenhöhe.

Eigenständigkeit fördern: Zu den Zielen von uns Menschen gehören eine möglichst große Freiheit und Selbstständigkeit. Achten und respektieren Sie diese vor allem bei Menschen, die ohnehin schon eine Einschränkung haben. Schieben Sie also nicht einfach einen Rollstuhlfahrer herum oder nehmen Sie nicht einfach einen Blinden am Arm und führen ihn.

Fragen stellen: Menschen mit Handicap sind die besten Experten für ihre Situation. Nehmen Sie also Kontakt auf und fragen Sie nach. Haben Sie keine Angst vor Ablehnung. Jeder kann dann selbst entscheiden, wie viel er von sich erzählen möchte.  

Hilfe anbieten, aber nicht aufzwingen: Wenn Sie erfahren haben, was der andere braucht, und Sie diese Hilfe leisten können, bieten Sie Ihre Hilfe an. Drängen Sie sich aber nicht auf und akzeptieren Sie ein Nein.

Kein ungefragtes Heilungsgebet: Immer wieder berichten Menschen mit Handicap, dass Ihnen ungefragt Hände aufgelegt und für sie um Heilung gebeten wird. Tun Sie das nicht! Menschen mit Handicap haben besonders wegen ihrer Situation ein sensibles Gespür für das Thema Heilung. Auch hier gilt: Sie können ein Angebot machen, aber achten Sie den Willen des anderen höher als Ihren.

Informieren Sie sich: Einschränkungen sind vielfältig. Machen Sie sich über die verschiedenen Möglichkeiten eines Handicaps schlau, damit Sie sich auch der Stärken Ihres Gegenübers bewusst werden, von denen wiederum Sie lernen können.

Geeignete Kommunikation: Sprechen Sie mit Menschen mit Handicap grundsätzlich nicht wie mit Kleinkindern; Sie müssen auch nicht schreien oder langsamer sprechen.

Rollstuhlfahrer oder Menschen, die kleiner sind, schätzen es, wenn Sie sich beim Gespräch auf Augenhöhe begeben.

Gehörlose können meistens von den Lippen ablesen, wenn Sie für sie gut sichtbar sprechen.

Sehbehinderte Menschen sprechen Sie am besten direkt von vorne an; reden Sie möglichst deutlich. Wenn Sie Menschen mit Spracheinschränkungen nicht verstehen, üben Sie Geduld und fragen Sie möglichst so lange nach, bis Sie es verstanden haben.    

Begleitung: Wenn Menschen mit Handicap mit einer Begleitperson erscheinen, sprechen Sie nicht nur mit der Begleitperson, sondern behandeln sie beide gleichwertig. Begleithunde sollten Sie selbstverständlich akzeptieren, aber nicht wie ein Haustier, sondern eher wie ein Hilfsmittel behandeln.

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